Theorie

Der Teslatransformator besteht aus zwei gekoppelten Schwingkreisen (Kopplungsgrad ca. 10%), die durch Funkenüberschlag zu gedämpften Schwingungen angeregt werden.

Die Schaltung sieht folgendermaßen aus:

Schaltung

Speisetransformatoren (meistens mehrere parallel) spannen die 230V Netzspannung auf Hochspannung von mehr als 7.5kV um. Mit dieser Spannung wird der Kondensator im Primärkreis geladen. Ist seine Spannung weit genug angestiegen, zündet die Funkenstrecke, die wie ein Schalter wirkt. Damit sind die Eingangstransformatoren kurzgeschlossen, also vom weiteren Geschehen zunächst völlig entkoppelt (sie verkraften das problemlos, weil sie einen hohen Innenwiderstand besitzen, der den Maximalstrom begrenzt). Der geladene Kondensator ist nun direkt mit der Primärspule verbunden und bildet somit einen Schwingkreis mit ihr, der jetzt zu schwingen beginnt. Die Sekundärspule stellt zusammen mit der Kopfelektrode einen Lamda/4-Dipol dar, der auf die Frequenz des Primärkreises abgestimmt sein muß. Die Resonanzfrequenz ergibt sich aus der Kapazität, die die Spule mit der Umgebung bildet und ihrer Induktivität. Eine gute Sammlung der entsprechenden Formeln findet man mittlerweile leider nur noch hier im Archiv. Durch die Erdung des unteren Endes wird die Spannung dort auf Massepotential gehalten, der hier fließende Strom ist dagegen maximal. Am oberen Ende entsteht dann ein Spannungsbauch bzw. Stromknoten. D.h. die Spannung am oberen Ende der Spule wird (bei exakter Abstimmung) maximal und ist im wesentlichen durch die Güte der Spule und die eingespeiste Leistung begrenzt. Das Windungsverhältnis zwischen Primär- und Sekundärspule hat darauf kaum eine Auswirkung. Durch den Widerstand (im wesentlichen die Funkenstrecke) im Primärkreis und die Energieaufnahme der Sekundärspule wird die Schwingung im Primärkreis gedämpft und zum Erlöschen gebracht. Damit die nun frei schwingende Sekundärspule nicht ihrerseits wieder den Primärkreis zu Schwingungen anregt und dabei wieder ihre Energie abgibt, muß dafür gesorgt werden, daß der Primärkreis geöffnet wird. Dies geschieht durch eine kräftige Kühlung der Funkenstrecke mit Preßluft, die die Ionen des Funkenkanals rasch abtransportiert und damit für das Erlöschen des Funkens unterhalb einer Mindestspannung sorgt. Ab diesem Zeitpunkt wird der Kondensator wieder mit der momentan am Speisetrafoausgang herrschenden Spannung geladen, und das Spiel beginnt von vorn.

Zwischen Kondensator und Trafoausgang ist i.d.R. noch ein Siebglied geschaltet, das die Speisetrafos vor Spannungsspitzen aus dem Primärkreis schützt. Am oberen Ende der Sekundärspule bringt man zweckmäßigerweise einen Metallkörper mit möglichst großem Krümmungsradius an (z.B. zu einem Torus zusammengesetzter Aluflexschlauch). Das verringert zwar die Resonanzfrequenz der Sekundärspule (Primärkreis nachstimmen!), sorgt aber auch für ein räumlich weit ausgedehntes E-Feld und eine größere Ladung, die dem Funkenkanal zur Verfügung steht. Dadurch werden die entstehenden Funken besonders lang und intensiv.